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Bibersteig

In den Steinschaler Naturteichen leben seit 15 Jahren einige Biberfamilien. Der nachtaktive Biber gestaltet wie kaum eine anderes Tier seine Umwelt so umfangreich. Er schafft eine Vielfalt an Lebensräumen und trägt maßgebend zur Dynamik der Gewässerlandschaft bei so wie Hochwasserschutz zum Beispiel. Diese Tiere zu beobachten bringt einiges Interessantes zu Tage und man lernt immer etwas Neues dazu. Aus diesem. Grund gibt es durch den Steinschaler Naturgarten einen beschilderten Bibersteig, der Ihnen viele nützliche Informationen zum Biber aufzeigt. Sie können diesen Bibersteig alleine nachgehen und auf regelmäßig aufgestellten Tafeln nachlesen und staunen. Gerne können sie für ihre Gruppe eine Führung buchen. Sagen Sie uns ihre Terminwünsche.

Kletter-Biber

Biber benötigen als Nahrung im Winter einen Vorrat an Ästen. Dazu fällen sie Bäume im Uferbereich, meist Weiden. Dieser Kletter-Biber machte dies auf sportliche Art. Er kletterte bis 1,5m Höhe auf die schräg gewachsene Weide. Hier begann er seine Holzfällerarbeiten, bis der abgebissene Teil des Stammes ins Wasser fiel. Danach zerlegte er diesen Baum. Die dünnen Äste kamen in seine Speisekammer (Nahrungsfloß) die sich unter Wasser in der Nähe seiner Behausung befindet. Die mittleren Äste wurden auch vom Stamm abgetrennt und für den Bau seiner Biberburg verwendet. Der dicke Teil des Stammes verbleibt zur Nutzung des Grundbesitzers als Feuerholz.

Falsche Fragestellung

Bei den Führungen kommt mit hoher Häufigkeit die Frage: „Sind die Schäden die der Biber anrichtet nicht emens groß?“. Diese Frage stellt sich uns nicht! Wir sehen den Biber als wichtigen Teil der Natur mit all seinen positiven als auch negativen Auswirkungen. Natürlich fällt der Biber in der Nähe der Gewässer Bäume. In aller Regel sind dies Weiden und andere Uferbegleitgehölze. Er fällt nicht zum Spaß, sondern um sein Überleben im Winter zu sichern. Wie groß ist jetzt dieser Schaden? Diese Ufergewächse bedürfen eines regelmäßigen Untriebs (fällen und vom Stock wieder wachsen lassen). Daher übernimmt der Biber hier eine Verjüngungsaufgabe. Natürlich sind Obstbäume und andere Werthölzer auch in Ufernähe. Diese sind ganz einfach durch ein feinmaschiges Gitter zu sichern, denn der Biber beißt nicht in Draht. 

Baumsicherung
durch Drahtgitter

Soll ein Baum gegen das Fällen durch den Biber geschützt sein, so hilft am besten ein ca. 80cm hohes Gitter um den Stamm. Zu beachten ist, dass das Gitter feinmaschig ist, wobei es nicht auf die Drahtstärke ankommt.

Ist das Gitter zu grobmaschig, dann wird der Biber dazu verführt durch die Maschenlöcher an der Rinde des Baumes zu naschen. (siehe Bild)

Biber Beobachtung

Der Biber ist ein sehr scheues Tier. Er ist in unseren Breiten durch die Störungen unter Tags nachtaktiv geworden. Das heißt die Chancen einen Biber unter Tags zu sehen sind extrem niedrig. Trotzdem sind Biberbeobachtungen ein spannendes Naturerlebnis. Sie können sein Wirken und Treiben in seinem Lebensraum beobachten. Nach den ersten Jahren war uns rasch klar wie der Biber sich verhält. Diese Meinung haben wir dann wieder revidiert und heute nach 15 Jahren Biber in den Steinschaler Gärten gibt es alle Jahre neue interessante Aspekte zu sehen. 

Die Biberburg

Die Biberburg ist seine Behausung die er sich aus Ästen selbst baut. Der Eingang unter Wasser führt in mehrere Kammern die ihm genügen Platz für seine Familie bieten. Als genialer Baumeister werden diese Kammern bei Bedarf auch erweitert oder umgestaltet. Die Biberburg ist eine ewige Baustelle. Jahr für Jahr schleppt er Äste zur Stabilisierung und Erweiterung heran.